Tage des Unkrauts: „Unkraut vergeht nicht“

Tage des Unkrauts: „Unkraut vergeht nicht“ 

Für die meisten von uns ist es eine lästige Begleiterscheinung bei der Gartenarbeit oder zwischen den Terrassenfliesen. Und trotz der stetigen Bekämpfung taucht es jährlich wieder auf, daher wurde seit 2003 der 28.03 offiziell zum Tag des Unkrauts ernannt.

Auch auf unseren Anbaufeldern herrscht ein reges Wachstum der spontanen Kräuter. 

Während die meisten Hobby-Gärtner den hartnäckigen Kräutern den Kampf angesagt haben, ist unser landwirtschaftlicher Leiter Daniele Zauli vom Thema hellauf begeistert:

Alle spontanen (Un-)Kräuter sind nützlich: sie decken das Erdreich ab und schützen den Boden somit vor Austrocknung und Erosion. Sie geben durch ihre Blüten Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten und tragen zum Gleichgewicht des Ökosystems auch im Zusammenspiel mit Pilzen und Bakterien maßgeblich bei. Sie leisten also einen wichtigen Beitrag für die Biodiversität und sind immer ein Indikator für die Beschaffenheit und die Nährstoffdichte des Bodens

Während der Vorbereitung der Böden für den Anbau der Nutzpflanzen werden die Kräuter in das Erdreich eingearbeitet, hier sprechen wir also von der Gründüngung, zu der auch sie Ihren Teil beisteuern: sie liefern Nährstoffe, die die Kulturpflanze für ihr Wachstum nutzen kann.

Im Winter sind uns also alle spontanen Kräuter mehr als willkommen. Aber ich wäre kein Landwirt, wenn ich nicht auch über sie fluchen würde: sobald die Nutzpflanze zu wachsen beginnt, müssen wir die Beikräuter durch Hacken einschränken, um ein Überwuchern der Nutzpflanzen zu vermeiden. Es handelt sich hierbei jedoch um eine Einschränkung ihres Lebensraumes, nicht um eine Unkrautbekämpfung. Denn das rasch wachsende Grün steht in Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe mit unseren angebauten Kulturpflanzen“.

Getreu dem Motto ,,nicht ärgern, sondern aufessen“ kann Unkraut auch in der Küche verwendet werden. Leider sind die wenigsten spontanen Kräuter noch als essbare Kräuter bekannt. So ist beispielsweise die Vogelmire reich an Vitamin C und Mineralstoffen und kann ideal im Salat oder als Gemüse verwendet werden. 

Wer noch mehr über Kräuter erfahren möchte, dem empfehlen wir den Besuch eines Wildkräuterkurses. Diese werden mittlerweile fast überall, in der Großstadt oder auf dem Land, angeboten.